NaturFreunde Hamburg fordern eine große Koalition der Vernunft für die Stadtbahn!

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NaturFreunde Hamburg fordern SPD, CDU und Grüne auf:
Bilden Sie eine große Koalition der Vernunft für das
zukunftsfähige schienengebundene Verkehrsmittel Stadtbahn!

Die Initiative Tram für Kiel e.V. hatte im Mai/Juni französische Experten eingeladen, die über die Wiedereinführung von Stadtbahnen/Tram in französischen Städten berichtete. Diese Vorträge kann man ansehen unter youtube:

Yo Kaminagai, Head of Design der RATP (Betreibergesellschaft des ÖPNV in Paris und Umgebung), Online-Vortrag: „Die Tram als zentrales Element von Stadtgestaltung“
Hier die Links: https://www.youtube.com/watch?v=XP_7SvX3c4k und https://youtu.be/XP_7SvX3c4k
und

Stephan Besier, Stadt- & Verkehrsplaner / Experte für die Gestaltung von Stadtbahnsystemen, Online-Vortrag:
„Wiedergewinnung des Stadtraums mit der Stadtbahn – wie französische Gestaltungsansätze auf Deutschland übertragen werden können“
Link zur Aufzeichnung: https://tram-kiel.de/vortrag/

Alle modernen Metropolen bauen Stadtbahnen

Im Gegensatz zu Hamburg (der einzigen Metropole in Europa ohne Stadtbahn), stellen sich viele französische Städte der klimapolitisch notwendigen Aufgabe und bauen Stadtbahnen. Dabei gehört es zur allgemeinen Einsicht, dass nur das relativ preiswerte Verkehrsmittel Stadtbahn es ermöglicht, in der kurzen Zeit, die uns klimatechnisch noch zur Verfügung steht, ein funktionstüchtiges, leistungsfähiges und bezahlbares Netz aufzubauen.

Dabei gelten fünf Kernmerkmale

  1. Ein km Stadtbahn/Tram ist ein Siebtel bis ein Zehntel so teuer wie eine unterirdische U-Bahn – das heißt für das gleiche Geld 7 bis 10 mal soviel Stadtbahn, also statt einer Linie ein ganzes Netz.
  2. Sie ist schnell und ohne große Baustellen zu realisieren.
  3. Sie hat eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit als der Bus, ist also überall dort sinnvoll, wo Buslinien an ihre Grenzen geraten.
  4. Sie besitzt ein modernes Design, ist vielfach ins Stadtgrün eingebettet, z.B. durch Rasengleise, und ist damit eine Zierde für eine moderne Stadt.
  5. Geringere Unterhaltskosten als Tunnelbahnen bedeuten auf Dauer geringere Fahrpreise.

Klimaproblem fordert Politikwechsel

Drei Regierungsparteien haben sich in Hamburg in den letzten 25 Jahren für die Stadtbahn erklärt und folgerichtig in den Jahren 1997 bis 2001 und 2008 bis 2010 Stadtbahnprojekte geplant. Wir, die NaturFreunde Hamburg, fordern SPD, CDU und Grüne auf, einen Konsens herzustellen, den die Vernunft gebietet: Geld nicht verpulvern, sondern so einsetzen, dass es größtmöglichen Ertrag für alle Bewohner*innen Hamburgs bringt.

Fast alle Parteien betonen, dass die Klimaschutzpolitik für sie von herausragender Bedeutung sei. Die NaturFreunde sind der Ansicht, dass die für eine ökologische Mobilitätswende zentrale Einführung einer Stadtbahn aus dem Parteienstreit herausgehalten werden muss. Hier ist eine große Koalition der Vernunft nötig.

Jens Ode: Stadtbahn in Prag

Dem Argument, dass es in Hamburg keinen Platz gibt für eine Stadtbahn setzen wir ein Bild aus Prag entgegen: Stadtbahnen können sogar in sehr beengten Stadträumen fahren. Demgegenüber ist in Hamburgs Straßen viel Platz. Die meisten Strecken in Hamburg können auf eigenen Spuren angelegt werden, wie die beiden 2001 und 2010 fertig geplanten Linien beweisen.

 

Deshalb unser Appell an die Koalition SPD/Grüne:
Werden Sie der Klimaproblematik gerecht!
Verschonen Sie uns vor 15 Jahren Riesenbaustellen!
Suchen Sie den Kontakt zu den anderen Parteien in der Bürgerschaft für den Bau der Stadtbahn!